Surfurlaub in Frankreich und Spanien

Nachdem das Sommersemester 2013 mit den vorerst letzten beiden Hausarbeiten in die Semesterferien ging, konnte endlich nach drei Jahren Abstinenz in den langersehnten Surfurlaub gestartet werden. Semesterferien trifft es dabei nur begrenzt, sondern eher, wie es schon der offizielle akademische Name verrät, vorlesungsfreie Zeit. Im September geht es zum Praktikum an die International School Dresden. Umso wichtiger die Auszeit mit Sommer, Sonne, Strand und Meer, und am allerwichtigsten: Endlich wieder Surfen. Auch die Laufschuhe wurden eingepackt, auch wenn sie in der kurzen Zeit und aufgrund der hervorragenden Wellensituation nicht zum Einsatz kamen.

Surfer-Sonnenuntergang

Planung des Surfurlaubs

Bereits zu Beginn des Jahres stand es für meinen Bruder und mich fest, ein Surfurlaub muss her. Zu viel Zeit lag zwischen dem Jahr Work & Travel in Australien mit all den positiven Erfahrungnen mit dem Surfen. Also haben wir uns umgehört, noch einige weitere Leidensgenossen  in der „Surfmetropole“ Deutschland gefunden und im Anschluss den Urlaub geplant. Da wir alle in unterschiedlichen Orten wohnen, haben wir sämtliche Absprachen über eine Facebook-Gruppe getroffen. Dabei erwies es sich als schwierigste Aufgabe einen Bus aufzutreiben, da wir als Studenten alle ein limitiertes Budget hatten. Letztendlich hatten wir ein gutes Angebot über einen Kumpel einholen können, der in einem Autohaus arbeitet (ja ich weiß, Vitamin B und so). Unerwarteterweise kam jedoch die Schreckensmeldung drei Tage vor der geplanten Abreise: Der Vormieter des Buses hatte einen Unfall. Zusätzlich war ein Großteil der potentiellen Mitreisenden zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Sonne Mond und Sterne Festival und nicht telefonisch erreichbar, sodass Danny und ich nach einigen Telefonaten ein Angebot bei Europcar für einen Multivan angenommen haben, welcher letztendlich über 1/3 teurer war als das ursprüngliche Angebot. Zu dem Zeitpunkt wollten wir den Urlaub aber nicht mehr ausfallen lassen und hatten keine Zeit, weitere Busrecherche zu betreiben. Hier die Keyfacts:

  • Neun Tage
  • 783,32€ Mietkosten
  • inkl. Vollkasko-Versicherung bei relative niedriger Selbstbeteiligung
  • freie Kilometer (wichtig bei längeren Roadtrips, sonst kommt teure Pauschale pro km hinzu)

Letztendlich hat also doch noch alles mit dem Bus geklappt, sodass die vorhandenen Surfbretter nun mit Gewissheit eingepackt werden konnten. Via Facebook wurden letzte Absprachen bezüglich Zelte, Gaskocher, Volleyball usw. getroffen. Am letzten Abend kam dann noch die Nachricht, dass ein weiterer eingeplanter Mitfahrer unglücklicherweise arbeitsbedingt abspringen musste, aber auch das konnte uns nicht mehr aufhalten. Zu viert ging es am 12.August los in Richtung Hossegor (Frankreich): Christoph, Danny, mein Bruder Philipp und ich.

Fahrtkosten für Benzin und Maut nach Frankreich

Wir wussten vorher ungefähr, was auf uns zukommen wird. Ca. 20h Fahrtzeit für die ca 1800km, sowie knapp unter 100€ Mautkosten für die französischen Autobahnen. Klar, man könnte die Mautgebühren durch das Benutzen von Landstraßen vermeiden. Laut Navi würde das aber ganze sechs Stunden zusätzliche Fahrtzeit bedeuten und natürlich auch erhöhte Spritkosten für etwaige Umwege. Also entschieden wir uns für die Variante Maut. Die Benzinkosten beliefen sich auf knapp unter 300€ inkl. vollem Tank am Zielort. Die Fahrt an sich hat sich natürlich ganz schön gezogen. Da wir durch die ganze Nacht gefahren sind, konnten wir jedoch sämtliche Staus vermeiden. Für den Streckenteil von Leipzig nach Frankfurt konnten wir über Mitfahrgelegenheit noch einen Mitfahrer gewinnen: André, deren Freundin die Orga für die MFG übernommen hatte und die uns mit offensichtlichen Knutschfleck begrüßte, was zur ersten Erheiterung der Gruppe beitrug. Ansonsten passierte nicht mehr viel, Danny und ich fuhren abwechselnd den Multivan Richtung Südwesten, bis wir schließlich am 13. August um 9 Uhr morgens in Hossegor angekommen sind.

Surfbrettkauf in Frankreich (2nd hand)

gebrauchte-Surfbretter
gekaufte gebrauchte Surfbretter von Danny und mir

Von vornherein bestand die Überlegung, sich vor Ort ein gebrauchtes Surfbrett zu kaufen. Laut vorheriger Internetrecherche sollte dies relativ günstig möglich sein. Ein Surfboard für einen ganzen Tag auszuleihen kostet ca 20€ und man bekommt meist nur Schulungsmaterial – bei acht Tagen macht das bereits 160€ plus die Abhängigkeit von den örtlichen Surfschulen. Deswegen haben sich Danny und ich schon im Vorfeld dafür entschieden ein gebrauchtes Surfboard zu kaufen. Direkt nach der Autobahnabfahrt Richtung Hossegor sind wir an einer Touristeninformation vorbeigekommen, welche uns mit lokalem Kartenmaterial zu Campingplätzen, Campervanabstellparkplätzen und Surfstränden versorgt hat. Die Frau sprach ziemlich gutes Englisch und hat uns auch ein Outletareal eingezeichnet, wo es gebrauchte Surfboards zu kaufen gibt. Ich hatte mir ein Limit von 200€ gesetzt und wurde, wie auch Danny, erst im letzen Laden fündig. Gebrauchte Shortboards sind dort recht günstig zu ersteigern, da wir aber unserem Level entsprechend ein etwas längeres Board gesucht haben, wurde die ganze Angelegenheit etwas schwieriger. Die meisten Surfer behalten nämlich ein längeres Board für Tage, an denen die Wellen mal nicht so groß sind, weshalb die Angebote für alles um die 6’10 – 8 foot aufwärts nicht so günstig sind. Für reichlich 300 € solltet ihr aber mit großer Sicherheit fündig werden, mit etwas Glück geht es auch noch billiger. Letztendlich hatten wir ein paar Stunden nach Ankunft alle ein Surfboard und konnten loslegen, yeah!

Erste Surfsessions und Übernachtung – der Surfurlaub beginnt

Die ersten Surfsessions haben uns nach Capbreton geführt, ein kleines Städtchen, welches sich direkt südlich an Hossegor anschließt. Nach dem Stormrider Surf Guide Europe müsste es sich um die Surfspots Le Santocha und La Piste gehandelt haben. Ersterer Surf-/und Strandabschnitt mit ausreichend kostenlosen Parkplätzen lässt sich mit Navi unter der Straße Chemin de la Mer finden, letzterer unter Allée des Ortolans (Parking Les Oceanides), beides in Capbreton. Wer wie wir gleich in Strandnähe nächtigen möchte, ist Les Oceanides sehr gut beraten. Campervans können dort für 12,50€ pro Nacht stehen, kleiner VW-Busse am benachbarten Parkplatz ohne Gebühr, wobei die Polizei strikt darauf achtet, dass keine Zelte etc. aufgebaut sind. Wildcamper müssen also zeitig aufstehen um der Polizei und Ärger aus dem Weg zu gehen (ca. 7 Uhr), was aber auch verständlich ist. Öffentliche Toiletten sind nur für Notfälle geeignet, Wasser zum Geschirrspülen gibt es im extra Außenbereich. Wir haben ein Großteil unserer Übernachtungen während des Surfurlaubs dort verbracht und sind entweder zeitig aufgestanden oder haben am Strand mit Isomatte und Schlafsack geschlafen. Wenn ihr das auch machen solltet, dann bitte getreu dem Motto: „Leave nothing but footprints; take nothing but pictures and kill nothing but time“ – sonst gibt es irgendwann möglicherweise teure Bußgelder dafür. Wellen waren jedenfalls ausgezeichnet, Brettgewöhnung erfolgte allmählich.

Roadtrip nach Spanien

Auch nach Spanien hat es uns verschlagen. Die Idee war eigentlich, die verbleibende französische Küste bis über die Grenze hinaus entlang zu fahren und einige Zwischenstops zum Surfen einzulegen. Allerdings sind wir nicht wirklich fündig geworden. Hinzu kam, dass die Verkehrslage nur schleichendes Vorrankommen zugelassen hat. So entschieden wir uns dafür, einen Zwischenstop in San Sebastián einzulegen. In der Stadt war richtig was los, was zu kleinen Stücken wohl daran lag, dass gerade Stadtfest war. Allerdings schien es so, als ob es auch sonst mit großer Sicherheit eine sehr lebhafte Stadt sein würde. Wir werden das in der Zukunft einmal überprüfen, da wir alle begeistert von San Sebastián waren. Surfen lässt es sich dort auch, allerdings mit den Massen einer Stadt, die sich um die Wellen streiten. Deshalb sind wir abends noch ein Stückchen weitergefahren und in Zarautz hängengeblieben, wo wir den nächsten Morgen surfen gegangen sind und auch etwas Beachvolleyball spielen konnten – ein gelungener Tageszwischenstop. Der Abends sind wir noch einmal nach San Sebastián aufgebrochen um das Cityflair ein letztes Mal zu genießen, bevor wir dann wieder nach Hossegor aufgebrochen sind. Die Preise sind vergleichsweise günstig, die öffentlichen Toiletten wesentlich sauberer als in Frankreich und die Menschen schienen allgemein wesentlich fröhlicher zu sein.

Back to France

Hossegor-7Die letzen fünf Tage haben wir aufgrund der besseren Wellenbedingungen in Frankreich verbracht. Langsam entwickelte sich so etwas wie ein Routine-Tagesablauf: Frühs am Strand aufwachen, Wellen checken, etwas frühstücken, Surfen, danach zu Jack’s Burger um Kaffee zu trinken, ggf. einen richtig geilen Burger zu verspeisen und um die Örtlichkeiten aufzusuchen – größeres Problem als man denkt, wenn die öffentlichen Einrichtungen etwas gewöhnungsbedürftig sind, aber vielleicht ist das ja nicht überall so in Frankreich. Da neben der Burgerbude auch gleich ein Intermarché Einkaufsmarkt war, haben wir gleich unseren täglichen Baguette & Co Einkauf erledigt. Sieben Baguettestangen haben für uns vier meist gerade so bis zum nächsten Tag gereicht. Am Nachmittag sind wir in der Regel Richtung Norden nach Seignosse gestartet, vor allem dann, wenn die Wellen in Cabpreton und Hossegor nicht so groß waren- ein Tip von dem Surfboardverkäufer im Outletareal, bei dem Danny sein Surfboard noch einmal gegen ein etwas größeres umgetauscht hat. In Seignosse scheint es immer etwas zum Surfen zu geben, so zumindest unsere Erfahrung. Vielleicht fanden auch deshalb die Swatch Girls Pro France Meisterschaften im Surfen dort statt. Die Surfermädels hatten es jedenfalls ziemlich raus, was das Surfen angeht. Abends ging es dann wieder zurück zu unseren Parkplatz, wo wir gemeinsam Abendbrot gegessen und noch etwas gemütlich beisammen gesessen haben. Den Samstag Abend wurde Danny’s Geburtstag in Hossegors Partyzentrum gefeiert.

Surfurlaub Zusammenfassung

Der Surfurlaub war äußerst gelungen und die ersten Stimmen einer Wiederholung im Folgejahr wurden bereits laut. Vom Kauf eines gebrauchten Surfboards über die Wellenbedingungen vor Ort hat alles in den Rahmenplan gepasst. Insgesamt hat jeder von uns 459 Euro für die komplette Reise bezahlt. Ausgeschlossen sind einzig individuelle Ausgaben für etwaige Accessoires wie Surfboards und Getränke/Snacks, die unterwegs gekauft worden sind. Letztendlich bleibt nur ein einziges Manko: Der Urlaub hätte ruhig noch etwas länger andauern können, aber das wäre jetzt nörgeln auf hohem Niveau. Bis zum nächsten Jahr also!

Eindrücke unserer Surfzielorte auf Youtube

 

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Runimago.de erschienen. Das Projekt wurde inzwischen beendet.

- Anzeige -

All-inkl Webhosting

Dir gefällt dieser Beitrag? Dann würde ich mich sehr darüber freuen, wenn du ihn teilen oder du einen Kommentar hinterlassen würdest. Vielen Dank! :)


Lade mich auf einen Kaffee ein

Für diesen Artikel und den Aufbau der Website ist jede Menge Kaffee geflossen. Wenn dir die Infos geholfen haben, freue ich mich jederzeit über neuen Treibstoff. Mit dem Klick auf den Button wirst du zu PayPal weitergeleitet. Dankeschön!

☕ Kaffee spendieren
Sebastian Würfel Avatar

Über mich

Seit über zehn Jahren nutze ich WordPress und schreibe auf verschiedenen Blogs. Als Spezialist für Content Marketing und SEO arbeite ich neben meiner Selbstständigkeit seit einiger Zeit für die NETZhelfer GmbH. Dort helfe ich verschiedenen Kunden als Website Booster. Auf meiner persönlichen Website berichte ich über meine Learnings.


Verpasse keine neuen Beiträge

Vielen Dank für den Support :) Und keine Sorge, ich spamme nicht. Natürlich ist eine Abmeldung vom Newsletter jederzeit möglich. Die Eintragung umfasst die Hinweise zu Widerruf, Versanddienstleister und Statistik gemäß der Datenschutzerklärung.


Schreibe einen Kommentar